TRÄUMT MEINE KATZE?
DER KATZENSCHLAF
Das Schlafbedürfnis der Katze ist abhängig von den Umweltfaktoren, der Persönlichkeit, dem Aktivitätsdrang und der Lebensphase. Im Durchschnitt verbringt eine Katze täglich 14 – 18 Stunden im Ruhezustand – vorwiegend an ganz geschützten Orten. Die ungestörte Erholung ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Katze zwingend notwendig.
Katzen tauchen erst in den erholsamen Schlaf ein, wenn sie sich wirklich sicher in ihrer Umwelt fühlen. Dieser Schlaf hat nebst der Erholung des Nervensystems, viele weitere Funktionen, die noch nicht alle vollends geklärt sind. Belegt ist, dass der Schlaf die Funktionen des Immunsystems und die Wundheilung fördert. Ausserdem beeinflusst er den Stoffwechsel und unterstützt die allgemeine Entwicklung (insbesondere des Gehirns) junger Katzen.
Beim «echten», erholsamen Schlaf der Katze, unterscheidet man zwischen der Leichtschlafphase (Halbschlaf oder Dösezustand, Dauer ca. 15 Min.) und der Tiefschlafphase (REM-Schlaf, Dauer ca. 5 – 10 Min., insgesamt ca. 4 Std. / Tag). Beim Leichtschlaf hat die Katze ihre Augen geschlossen, ihre Sinne sind aber hellwach. Erfolgt ein Aussenreiz, wie ein ungewöhnliches Geräusch, wechselt sie blitzschnell in den Aktivitätsmodus und kann bei Gefahr schnell reagieren. Nicht so beim REM-Schlaf, wo die Muskeln wesentlich entspannter sind und die Aufwachschwelle deutlich höher ist. In dieser Schlafphase ist das Gehirn noch aktiv und sendet Impulse, auf welche die Muskulatur nur noch mit kurzen, aber dafür heftigen Kontraktionen reagiert. Wir erkennen dies an den zuckenden Anzeichen der Körperteile (Beine, Ohren, Schnurrhaare, Schwanz, Fell, u.a.). Aber lassen nun diese Kontraktionsbewegungen darauf schliessen, dass Katzen träumen?
Der französische Neurowissenschaftler und Traumforscher namens Michel Jouvet, konnte um 1962 wissenschaftlich belegen, dass alle Warmblüter träumen. Mit seinen Mitarbeitern erforschte er die Schlafphasen bei verschiedensten Tierarten. Bewiesen wurde das Träumen durch Messungen der Hirnaktivität (EEG, Elektroenzephalographie). Das Katzengehirn zeigt beim Träumen eine Hirnaktivität, die mit jener des Wachseins vergleichbar ist. Ein weiteres Anzeichen für das Träumen sind die schnellen Augenbewegungen unter dem geschlossenen Lid (REM, Rapid Eye Movement).
Hilfe, meine Katze hat einen Albtraum
Ihre Katze zuckt im Schlaf wie wild oder träumt so lebhaft, dass sie Geräusche (Knurren, Fauchen, u.a.) von sich gibt. Viele Besitzer möchten ihre Katze in dieser Situation am liebsten wecken. Doch auch bei Albträumen gilt es, die Katze schlafen zu lassen und nicht ohne wichtigen Grund zu wecken. Im Traum verarbeitet Ihre Fellnase schlechte Erfahrungen oder Erlebnisse des Tages. Vielleicht ärgert sie gerade den Hund des Nachbarn, jagt einer Maus hinterher oder kuschelt mit ihrem Besitzer. Dieser Prozess ist für die seelische Gesundheit sehr wichtig und sollte daher nicht unterbrochen werden. Beachten Sie, dass manche Katzen sogar ängstlich oder aggressiv reagieren, wenn man sie plötzlich aus dem Schlaf reisst.