SONNENBRAND BEI KATZEN
PROPHYLAKTISCHE MASSNAHMEN
Katzen sind instinktgesteuert und liegen selten stundenlang in der prallen Sonne. Hinzu kommt, dass ihre Haut durch ihr Fell vor der schädigenden UV-Strahlung geschützt ist. Grundsätzlich ist dem nichts entgegenzusetzen, dennoch ist es ein ernstzunehmendes Thema, da es bei besonders empfindlichen Tieren zu sonnenbedingten Schäden der Haut kommen kann. Welche Katzen anfälliger auf Sonnenbrand sind, wie wir einen Sonnenbrand bei Katzen erkennen, behandeln und vorbeugen können, soll folgend thematisiert werden.
Umso heller die Haut, desto höher zeigt sich das Risiko einen Sonnenbrand zu bekommen. Das ist bei Tieren nicht anders wie bei uns Menschen. Ein erhöhtes Risiko besteht bei weissen und mehrfarbigen Katzen mit weissen Ohren und Nasen, bei frisch geschorenen Langhaarkatzen oder Katzen mit besonders kurzem oder dünnem Fell. Bei den Sphynx-Katzen (Nacktkatzen) fehlt die schützende Haarschicht komplett und deswegen reagieren sie besonders empfindlich auf das Sonnenlicht.
Es sind vor allem unpigmentierte Stellen, wie Nasenrücken und Ohrränder, die nicht durch Fell geschützt und besonders anfällig sind. Wenn Katzen für längere Zeit auf der Seite oder auf dem Rücken liegend übermässigen Sonnenstrahlen ausgesetzt sind, können auch die Flanken und der Bauchbereich betroffen sein. Frische Operationsnarben oder Hautstellen, die durch andere Erkrankungen haarlos oder entzündet sind, sind sehr sensibel und sprechen auf die Sonne an.
Wie entsteht ein Sonnenbrand und wie erkenne ich einen Sonnenbrand bei der Katze?
Die Menschen, welche Erfahrung mit einem Sonnenbrand haben, wissen wie er entsteht und wie sich dessen Symptome zeigen. Bei Katzen ist es weitgehend ähnlich: der Sonnenbrand wird durch die UV-Anteile in der Sonnenstrahlung verursacht, wenn die Haut über eine längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist. Die UV-Strahlen dringen in die Haut ein und sorgen dort für eine Schädigung des Zellgewebes. Das Zellgewebe wiederum zieht eine lokale Entzündungsreaktion nach sich. Die darauf folgende Gefässerweiterung sorgt für die bekannte Rotfärbung der Haut. Innerhalb von sechs Stunden kommt es zur Blasenbildung, wenn sich die verbrannten Stellen erwärmen. In schwereren Fällen kann es zu Krusten mit Haarverlust und Narbenbildung kommen. Nach 12 – 24 Stunden ist die oberste Hautschicht abgestorben und die Haut schuppt. Als Langzeitschäden sind Verdickungen oder ein Absterben betroffener Hautbezirke möglich. Wiederholter Sonnenbrand kann auch bei Katzen die Entwicklung eines bösartigen Hautkrebses fördern.
Sonnenbrand verursacht Schmerzen und löst einen starken Juckreiz bei der Katze aus, dh. wenn sich Ihre Katze nach einem längeren Sonnenbad ausgiebig kratzt, kann das auf einen Sonnenbrand hinweisen. Durch den Kratzreflex verletzt die Katze ihre Haut noch mehr. Es können Schmutz und Bakterien in die Wunden gelangen und es kommt zu eitrigen und nässenden Entzündungen, womöglich gefolgt von bakteriellen Infektionen und Geschwulsten. Solche Hautschäden bei der Katze müssen unbedingt von einem Tierarzt behandelt werden.
Behandlung von Sonnenbrand bei der Katze
Wenn sich Ihre Katze trotz aller Vorsichtsmassnahmen einen leichten Sonnenbrand eingefangen hat und ihre Haut nur leicht gerötet ist, sollten Sie ihr als erstes einen kühlen und schattigen Platz zur Verfügung stellen und viel frisches, kühles Wasser zum Trinken anbieten, denn das kühlt von innen. Beruhigende Salben (speziell für Tiere) können helfen erste Symptome zu lindern. Auf Empfehlungen wie das Auftragen von Joghurt oder Fettcreme auf die verbrannten Stellen, sollte verzichtet werden, denn diese können die Symptome verschlimmern. Fettcremes können die Wärmeabgabe behindern und so die Entzündungsreaktion verstärken. Bei einem starken Sonnenbrand ist ein Gang zum Tierarzt unvermeidbar, damit die Symptome mit entsprechenden medizinischen Salben und Medikamenten behandelt werden können. Zudem kann der Tierarzt Hilfe bei einer allfälligen Dehydration der Katze leisten.
Sonnenbrand vorbeugen
Grundsätzlich können Sie einer Katze nicht vorschreiben, sich nicht an die pralle Sonne zu legen und noch weniger einer Freigängerkatze ans Herz legen, wo sie ihre Sonnenstunden verbringt. Sie können aber bei einer risikobehafteten Katze die exponierten Körperstellen wie Nasenrücken und Ohren mit einem Sonnenschutzmittel eincremen (Sphynx-Katzen müssen am ganzen Körper eingecremt werden). Die Sonnencreme muss aber unbedingt sanft, duft- bzw. farbstofffrei und wasserfest sein, sowie mindestens einen Lichtschutzfaktor 30 aufweisen – verwenden Sie für Tiere entwickelte Sonnencreme oder alternativ einen Sonnenschutz für Babys. Mit Rücksprache des Tierarztes werden Sie ein passendes Produkt erhalten.
Auch die Wohnungskatze sollte im Sommer genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und ausreichend schattige Plätze zur Verfügung haben, ob drinnen oder draussen auf dem geschützten Balkon. Dabei helfen eine ausgefahrene Sonnenstore, ein aufgestellter Sonnenschirm oder grosse, schattenspendende Pflanzen – so steht der Fellnase einem gelegentlichen Schlaf im wärmenden Sonnenlicht, wie es Katzen so sehr lieben, nichts mehr entgegen.